Gehe hin zur Ameise oder ein toller Hecht 

Um die heutige Hauptkreuzung standen ursprünglich einige Häuser einflussreicher Fuhrhalter. Mit dem Einzug der Eisenbahn verloren sie ihre Einkommensgrundlage. Andere Gewerbe liessen sich nieder: Die Ameisen-Apotheke, Handelshaus, Stickereifabrik, Banken, Metzgerei, Bäckerei. An dieser Kreuzung stand einst auch ein Fabrikantenhaus, welches während 30 Jahren als Tavernenwirtschaft Hecht betrieben wurde. Heute gibt es dort keine Getränke mehr, dafür Geld aus dem UBS-Bankomaten.

 

Im Jahre 1928 erwarb Dr. Heinrich Kutter-Trüb die Apotheke. Er war ein international anerkannter Ameisenforscher. Kutter publizierte über 100 Arbeiten, darunter mehrere Bücher, wie das 1920 erschienene Werk «Gehe hin zur Ameise». In seiner Begeisterung für die emsigen Tierchen liess er vom St.Galler Maler Walter Vogel (22.08.1899–12.08.1994) die Fassade seiner Apotheke mit Ameisen und anderen Insekten bemalen. Diese Fresken gehören auch heute noch zum charakteristischen Gepräge des Dorfkerns, wie auch jene Vogels am Hotel Rössli. Heute findet man die Ameisen-Apotheke im Migros Zentrum. 



Beim heutigen Blick in die drei Achsen Bahnhofstrasse, St.Gallerstrasse und Wilerstrasse erinnert kaum mehr etwas an die früheren Strassenbilder.

Die Bahnhofstrasse um 1910, links Verkaufsgeschäfte (Haus "Globus" mit Türmchen), rechts die einstige Stickerei Steiger

Blick gegen Osten um 1907 zu Drogerie Saupé, Toggenburg, Bären und Haus Geissberger in der Gupfen

In der Wilerstrasse ist hinten das Rössli erkennbar, allerdings noch in der ursprünglichen Fassadengestaltung um 1870.



Machen Sie mit bei diesem Quiz, das Schülerinnen und Schüler der 4. Klasse 2022/23 vom Schulhaus Botsberg für Sie erfunden haben.

 

Viel Spass dabei!


Zukunftsfantasien gab es auch schon um 1911. Belebter Himmel und Strassen voller Motorfahrzeuge sind Wirklichkeit geworden. Anstelle eines Trams fährt glücklicherweise ein Ortsbus.



Die Drogerie Saupé (vgl. oben mittleres Bild) fiel am

15. Dezember 1909 einem Brand zum Opfer. 

An ihrer Stelle kam die Apotheke. Dr. Heinrich Kutter und seine Frau Luise führten sie von 1929 -1959.

1947 liess Ameisenforscher Kutter die Erkerfassade mit Insekten-Sgraffitti vom Künstler W. Vogel, St.Gallen, ausstatten.

(Foto: Thos.D.MC.Avoy /Life, Paris)



Fuhrmannshaus und Taverne zum Hecht um 1880. Das Haus erhielt als Restaurant Freieck einen neuen Standort an der Ecke Bachstrasse / Badstrasse, wo heute das ehemalige Restaurant Park ist. 

Der Zusammenschluss der Toggenburger Bank mit der Bank in Winterthur 1912 erforderte einen Neubau, welcher am Platz des Hecht zustande kam. Der Hecht über dem Eingangsbogen zur UBS erinnert noch daran.




Heute prägt der Raiffeisen-Bau mit dem Mocafé die Kreuzung,

wo früher das Hotel Restaurant und Bäckerei Toggenburg stand.